Das Trainingsraum-Programm in der Ernst-Schering-Schule ist eine Methode zur Stärkung der Eigenverantwortung der Schüler und Schülerinnen. Es wird bereits in vielen Schulen Berlins angewendet. Nähere Infos finden Sie unter: www.trainingsraum-methode.de.
In unserer Schule wurde in Kooperation mit dem Jugendhilfeträger Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH das Trainingsraum-Programm 2015 eingeführt, angepasst und stetig weiterentwickelt.
Die Trainingsraummethode findet Anwendung von der 7.-10. Klasse und befindet sich im Raum 112. Die Schulsozialarbeiterin Fr. Hartwig führt Einzelgespräche mit den SchülerInnen. Sie leitet den Trainingsraum und ist auch Ansprechpartnerin für weitere Fragen der Schulsozialarbeit.
Ziele:
Es soll ein angenehmes Schulklima auf der Basis des gegenseitigen Respekts für alle SchülerInnen und LehrerInnen geschaffen werden.
Allgemeine Regeln des Trainingsraum-Programms:
- Jede/r Schüler/in hat das Recht ungestört zu lernen.
- Jede/r Lehrer/in hat das Recht ungestört zu unterrichten.
- Jeder muss die Rechte der anderen respektieren.
Die SchülerInnen sollen die Möglichkeit haben, soziale Kompetenzen zu trainieren.
Dazu gehört, dass sie lernen, eigenverantwortlich zu denken und zu handeln. Sie bekommen im Trainingsraum eine Auszeit vom Unterricht, wenn ihr Verhalten für die Klasse nicht mehr tragbar ist.
Selbst- und Fremdwahrnehmung werden im Gespräch mit der Schulsozialarbeiterin gefördert. Ein weiteres Ziel ist auch, dass sich die Schüler und Schülerinnen konstruktiv mit Konflikten und deren Lösungsmöglichkeiten auseinandersetzen.
Ablauf:
Wenn es im Unterricht zu Störungen (oder Kontlikten) durch Schüler oder Schülerinnen kommt, diese mehrmals ermahnt wurden und sich trotzdem nicht an die Regeln halten können oder wollen, dann werden sie mit einem Laufzettel in den Trainingsraum geschickt.
Dort haben sie Zeit im kooperativen Gespräch mit der Trainingsraum-Fachkraft die Unterrichtssituation zu reflektieren und noch einmal ihr Verhalten zu überdenken. Gemeinsam wird erörtert, was die SchülerInnen mit ihrem Störverhalten erreichen wollten und wie eine Lösung des eigenen Problems auch möglich wäre, ohne gegen die Regeln zu verstoßen. Es werden darüber hinaus Widerstände besprochen, die die SchülerInnnen davon abhalten könnten, ihr Verhalten zu verändern.
Anschließend werden zusammen konkret Strategien entwickelt, um bei der nächsten Unterrichtssituation anders handeln zu können.
Anschließend wird ein Rückkehrplan von jedem/r SchülerIn verfasst, in dem die Situation und Regeln reflektiert und Verbesserungsvorschläge notiert werden.
Die SchülerInnen legen den Rückkehrplan dem/der Lehrer/in vor, wenn sie zurück in den Unterricht gehen. Das Ziel sollte sein, dass die Lehrkraft noch einmal mit dem/r Schüler/in im Anschluss an den Unterricht darüber spricht.
Wenn der Schüler oder die Schülerin nicht im Trainingsraum zum Gespräch bereit ist, sich verweigert oder nicht zurück in den Unterricht möchte, dann werden die Eltern informiert und der Schüler/ die Schülerin wird nach Hause geschickt und muss anschließend mit den Eltern wiederkommen zum Gespräch.
Bei 3 Trainingsraumbesuchen innerhalb von 2 Monaten und nicht abnehmenden Störungen im Unterricht werden die Eltern zum Gespräch eingeladen mit Klassenleitung und Schulsozialarbeiterin. Die Elternarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Methode, um eine Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule zu festigen. Es wird individuell und je nach Bedarf an bestimmten Fällen kooperativ in der Schule zusammengearbeitet (Schulsozialarbeit, Trainingsraum, Schulpsychologie, Sonderpädagogik, Lehrkräfte, Schulleitung).